Eine Butterflykanüle (Flügelkanüle) für eine subkutane Infusion wird vorzugsweise am seitlichen Oberschenkel (mittleres Drittel), im Bereich der Flanken und der Bauchdecke (mindestens 3 bis 5 cm Abstand zum Nabel) sowie im oberen Bereich der Schulterblätter (z. B. im Rollstuhl mobilisierte Patienten) gelegt (Abb. 4.6.2.1). Der Einstich erfolgt in einem Winkel von etwa 30 Grad (längere Kanüle) bis 45 Grad (kurze Kanüle). Die Kanülenspitze muss in der Unterhaut liegen, die Kanüle sollte noch leicht beweglich sein. Die Kanüle muss von unten mit einer Kompresse abgestützt und anschließend gut mit Klebeband fixiert werden.

Stellen für s.c.-Injektionen
Abbildung 4.6.2.1: Gut für subkutane Infusionen geeignete Stellen.

Die Infusionsgeschwindigkeit wird mithilfe der Rollenklemme eingestellt. Als Faustregel gilt: 20 Tropfen entsprechen 1 ml. Fällt 1 Tropfen/Sekunde, sind das in einer Stunde 3600/20 = 180 ml Infusionsvolumen. Daraus kann man nach dem 3-Satz für jedes Infusionsvolumen die Zahl der Tropfen pro Sekunde errechnen.

Beispiel: Der Patient soll in 12 Stunden 1,5 l (= 1500 ml) erhalten. Zuerst wird berechnet, wie viele ml das pro Stunde sind:

150012 = 125 ml/Stunde
3-Satz:
180 ml/Stunde = 1 Tropfen/Sekunde
125 ml/Stunde = x Tropfen/Sekunde
Diese beiden Gleichungen lassen sich zu einer zusammenfassen:
180 ml125 ml = 1x
Um x zu erhalten, bildet man auf beiden Seiten den Kehrwert (d. h. man dreht die Brüche um). Daraus folgt:
125 ml180 ml = x
Daraus folgt:
x = 0,7

Somit müssen ungefähr 0,7 Tropfen pro Sekunde fallen. Da keine Bruchteile von Tropfen direkt gezählt werden können, muss überlegt werden, wie viele der Bruchteile (in unserem Beispiel je 0,7 Tropfen) nötig sind, um ausreichend genau auf eine ganze Zahl von Tropfen zu kommen. Im Beispiel ist das die Zahl 2, denn 3 x 0,7 = 2,1. Das sind ausreichend genau 2 Tropfen.

Somit ergibt sich als Lösung für obiges Beispiel: Mit 2 Tropfen in 3 Sekunden werden die gewünschten 1,5 Liter in 12 Stunden infundiert.