Medikamente können nur wirken, wenn sie korrekt eingenommen werden. Man spricht in diesem Zusammenhang von Einnahmetreue. Der übergeordnete Begriff dafür, ob ein Patient sich an eine vereinbarte Behandlung hält, heißt Adhärenz (←, sich an etwas anheften, halten). Der lange Zeit gebräuchliche Begriff Compliance (der das Einhalten von Regeln beschreibt) sollte nicht mehr verwendet werden, weil er ein passives Patientenbild widerspiegelt: Ärzte ordnen an, Patienten befolgen.

Hinter dem Begriff „Adhärenz“ steht die Vorstellung, dass Arzt und Patient gemeinsam ein Behandlungsziel erarbeiten („Shared Decision-Making“) und Maßnahmen vereinbaren, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Dazu können neben der Einnahme von Medikamenten auch Lebensstiländerungen gehören, z. B. mehr körperliche Aktivität oder die Umstellung von Ernährungsgewohnheiten.