Am besten wird die Verordnung eines Medikaments eingehalten, wenn sie aus einer einzigen leicht zu schluckenden Tablette besteht, die morgens zum Frühstück einzunehmen ist.

Das bedeutet, dass sich die Adhärenz verschlechtert, wenn mehrere Tabletten mehrmals täglich mit unterschiedlichem Abstand zur Nahrungsaufnahme eingenommen werden müssen. Ärzte sollten dies bei der Auswahl von Medikamenten berücksichtigen, indem sie z. B. (wenn sinnvoll) ein Kombinationspräparat statt zweier einzelner Medikamente verordnen, Retardpräparate mit großem Einnahmeabstand vorziehen und sich bei Patienten mit mehreren Erkrankungen (Multimorbidität ←) auf die wichtigsten Behandlungsziele beschränken.

Patienten sind viel leichter zur Adhärenz zu motivieren, wenn sie über ihre Behandlung gut informiert sind. Gerade ältere Patienten haben hierfür aber oft nur begrenzte Aufnahmefähigkeiten. Trotzdem sollte man immer versuchen, so viel Informationen zu vermitteln, wie der Patient erfassen kann. Wichtig: Die Informationen müssen stetig wiederholt werden, selbst wenn sie verstanden wurden.