Wie in Kapitel 1.7 erklärt, kann ein Arzneimittel auf verschiedenen Wegen in den Körper gelangen. Einer davon ist die Injektion. Dazu wird mit einer Kanüle eine Miniverletzung der Haut gesetzt und der Wirkstoff injiziert.

Auf allen anderen Wegen – z. B. nach Einnahme einer Tablette, Aufkleben eines Medikamentenpflasters auf die Haut oder Zerbeißen einer Kapsel – muss der Wirkstoff erst die unverletzten Außengrenzen des Körpers überwinden. Gemeint sind damit je nach Anwendungsart die Haut, die Schleimhäute von Auge, Nase, Mund, Magen-Darm-Trakt und Scheide sowie die Oberfläche der Bronchien und der Lungenbläschen. Die Aufnahme eines Wirkstoffs über diese Barrieren wird als Resorption (←) („Aufsaugen“) bezeichnet (im Englischen häufig auch als Absorption).

Wie ein Medikament resorbiert wird, lässt sich im Wesentlichen mit zwei Angaben charakterisieren:

  1. Wie viel Prozent des verabreichten Wirkstoffs gelangen in den Körper (Resorptionsquote ←)?
  2. Wie schnell tritt die Substanz in den Körper über? Man spricht hier auch von der Anflutungsgeschwindigkeit (←).