Die unversehrte Haut (vor allem dicke Hornhaut) ist für die meisten Arzneimittel eine schwer überwindbare Barriere. Am besten werden Substanzen aufgenommen, die gut fettlöslich und zugleich auch noch geringfügig in Wasser löslich sind. Ausschließlich in Wasser bzw. Fett lösliche Stoffe durchdringen die intakte Haut kaum.

Die Anwendung zahlreicher Salben und Cremes auf unverletzter Haut ist bis auf wenige Ausnahmen aus pharmakokinetischer Sicht wenig sinnvoll, weil die Inhaltsstoffe wegen der Barrierefunktion der Haut nicht in ausreichender Menge an den gewünschten Wirkort gelangen.

Von geschädigter Haut (z. B. Verletzungen, Verbrennungen/Erfrierungen) können Stoffe jedoch viel leichter aufgenommen werden. Auch Erwärmung und bestimmte Lösungsmittel erhöhen die Resorption zum Teil erheblich.

Auf Schleimhäuten aufgebrachte lokale Wirkstoffe, z.B Vaginalcremes, werden vergleichsweise gut resorbiert.

Werden Kortikoidcremes („Cortison“) und -salben großflächig angewendet, kann viel Wirkstoff in die Blutbahn gelangen. Es sind dann wie bei Einnahme von Tabletten Wirkungen auf den ganzen Körper möglich (z. B. Cushingsyndrom). Dies gilt besonders für die zarte Haut von Säuglingen oder die Pergamenthaut älterer Menschen.