Als Koanalgetika werden Wirkstoffe bezeichnet, die nicht zu den Schmerzmitteln zählen, aber in bestimmten Situationen zur Schmerzlinderung beitragen. Man setzt sie zusätzlich zu NSAR bzw. Opioiden ein, weil sie die Wirkung der Analgetika unterstützen. Koanalgetika werden daher im Stufenschema der WHO (10.3) auch als Adjuvanzien (= Unterstützer, Helfer) bezeichnet.

Die wichtigsten Koanalgetika kommen aus den Gruppen der trizyklischen Antidepressiva (→ 14.1.1) und der Antiepileptika. Manchmal werden auch Muskelrelaxanzien (z. B. schmerzhafte Spastik), Glukokortikosteroide (z. B. Ödem in der Umgebung von Nerven oder Tumoren) und Bisphosphonate (Schmerzen durch osteolytische Knochenmetastasen) zu den Koanalgetika gezählt.

Neuropathische Schmerzen sprechen oft unzureichend auf Opioide an. Bei diesem Schmerztyp werden die trizyklischen Antidepressiva Amitriptylin, Clomipramin und Imipramin als Koanalgetika eingesetzt. Die Anwendung ist allerdings durch die gerade bei älteren Patienten nicht ungefährlichen Nebenwirkungen dieser Wirkstoffklasse begrenzt. Bei lanzinierenden (stichartig einsetzenden) neuropathischen Schmerzen kommen die Antiepileptika Carbamazepin, Gabapentin und Pregabalin als Koanalgetika zum Einsatz. Pregabalin kann Abhängigkeit erzeugen und missbräuchlich verwendet werden. Man sollte es immer langsam über einen Zeitraum von mindestens einer Woche ausschleichen, um Entzugssymptome zu vermeiden.

Hinweis: Antiepileptika werden in diesem Buch nicht beschrieben.