Diese Wirkstoffe greifen in den Folsäurestoffwechsel von Erregern ein und behindern damit deren Vermehrung. Sie wirken gegen grampositive und gramnegative Keime und zum Teil gegen Protozoen (z. B. Toxoplasmen).

Es gibt 2 Gruppen: 1. Sulfamethoxazol und Sulfadiazin; 2. Trimethoprim und Pyrimethamin. Die beiden Gruppen greifen an unterschiedlichen Schritten des Folsäurestoffwechsels an. Wegen der zahlreichen Einzelresistenzen werden immer Kombinationen aus je einem Gruppenvertreter angewendet. Die fixe Kombination aus Sulfamethoxazol und Trimethoprim wird meistens als Cotrimoxazol(= Co-Trimoxazol) bezeichnet.

Nebenwirkungen/Kontraindikationen: Magen-Darm-Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und Brechreiz kommen häufig vor, ebenso allergische Reaktionen. Bei längerer Anwendung sind Blutbildveränderungen möglich (daher Blutbildkontrollen).

Nicht anwenden bei stärkerer Nierenfunktionsstörung, schweren Leberschäden, Blutbildungsstörungen, Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (←), bei Neugeborenen sowie in Schwangerschaft und Stillzeit.

Wechselwirkungen: U. a. Verstärkung der Wirkung von oralen Antidiabetika vom Typ der Sulfonylharnstoffe, verstärkte Wirkung von Warfarin und Methotrexat, erhöhte Spiegel von freiem Digoxin. Die Wirkung hormoneller Verhütungsmittel kann eingeschränkt sein. Die Gabe von Folsäure mindert die Wirksamkeit von Folsäureantagonisten.

Einnahme: Nach Möglichkeit zusammen mit einer Mahlzeit einnehmen, um die Magen-Darm-Verträglichkeit zu verbessern.