Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Roxithromycin, Spiramycin und Telithromycin werden insbesondere gegen Erreger von Atemwegsinfektionen eingesetzt. Teilweise wirken sie auch gegen Chlamydien und Mykoplasmen. Makrolide behindern die Eiweißsynthese in Bakterien und bremsen dadurch das Wachstum der Keime (bakteriostatische Wirkung). Alle Makrolide können oral, einige auch parenteral angewendet werden.

Nebenwirkungen/Wechselwirkungen: Wichtigste Nebenwirkung ist die Verlängerung der QT-Zeit im EKG. Makrolide sollten daher nicht zusammen mit anderen Medikamenten angewendet werden, die ebenfalls die QT-Zeit verlängern (Gefahr von schweren Herzrhythmusstörungen). Hierzu gehören neben einigen Antiarrhythmika auch bestimmte Antiemetika, Antimykotika, Antidepressiva und Neuroleptika.

Makrolide werden in der Leber vorwiegend von CYP3A4 abgebaut. Sie können daher den Abbau anderer Medikamente, die von denselben Enzymen verstoffwechselt werden, gefährlich verlangsamen. Das gilt besonders für die Statine Simvastatin und Lovastatin (→ 11.3.3.2), deren Spiegel steigen und die Gefahr von Muskelschäden erhöhen kann. Aber auch die Spiegel von Immunsuppressiva wie Ciclosporin, Sirolimus und Tacrolimus (→ 21.1, und → 21.2) können steigen.

Umgekehrt können Medikamente, die die Bildung von CYP3A4 anregen (z. B. Rifampizin, Carbamazepin, Johanniskraut), den Spiegel von Makroliden senken und damit die antibakterielle Wirkung gefährden.

Am höchsten ist die Gefahr solcher Wechselwirkungen für Erythromycin, am geringsten für Azithromycin.

Säureblocker können die Resorption von Makroliden verringern.