Wirkstoffe, die über einen längeren Zeitraum (bis zu einer Woche) gleichmäßig zugeführt werden sollen und intakte Haut gut durchdringen können, eignen sich für transdermale therapeutische Systeme (←). Ein Beispiel sind stark wirksame Opioide zur Basistherapie starker Schmerzen, vor allem bei Tumoren.

Wichtig

Man unterscheidet Matrix- und Depotpflaster (vgl. Abb. 1.8.1). Depotpflaster dürfen nicht zerschnitten werden, weil der Wirkstoff durch die Schnittstelle beschleunigt austritt. Matrixpflaster enthalten den Wirkstoff in mehreren Schichten, aus denen er kontrolliert abgegeben wird. Sie dürfen (sollten aber nur in Ausnahmefällen) zerschnitten werden.

Prinzipiell ist ein TTS eine topische (←) Anwendung (→ 4.4). Allerdings ist das Ziel für den Wirkstoff nicht die Haut oder ein darunterliegendes Gewebe (z. B. die Muskulatur), sondern der ganze Körper (systemische Anwendung).

Ein TTS wird möglichst auf unbehaarter Haut aufgeklebt. Haare ggf. mit der Schere kürzen. Rasieren führt zu Mikroverletzungen, über die der Wirkstoff schneller aufgenommen wird. Die Haut schonend mit Wasser reinigen und vorsichtig trocknen, keine Cremes oder Öle auftragen. Schutzfolie erst unmittelbar vor dem Aufkleben abziehen, Klebefläche nicht berühren. Pflaster nach dem Aufkleben mindestens 30 Sekunden vorsichtig andrücken.

Eine einmal benutze Hautstelle sollte erst nach mindestens 7 Tagen wieder für das Aufkleben verwendet werden. Jede Überwärmung (Sonne, Heizdecke, Wärmflasche, Sauna, heiße Bäder) sollte vermieden werden, weil dadurch die Aufnahme des Wirkstoffs beschleunigt wird. Pflaster nach dem Entfernen so entsorgen, dass kein versehentlicher Kontakt zur Klebefläche möglich ist (Schutz vor unbeabsichtigter, u. U. gefährlicher Medikamentenwirkung).