Digitalis wird heute bei Herzinsuffizienz nur noch verordnet, wenn zusätzlich Vorhofflimmern mit schnellem Kammerrhythmus besteht. Verwendet werden Digitoxin, Acetyldigoxin, Metildigoxin und Digoxin. Die vier Wirkstoffe unterscheiden sich hauptsächlich darin, wie schnell sie ausgeschieden werden (Eliminationshalbwertszeit, → 2.1.5). Sie beträgt für Digitoxin 7 bis 8 Tage, für die anderen drei Digitalisglykoside knapp 2 Tage.

Nebenwirkungen: Rhythmusstörungen, Benommenheit, Sehstörungen (besonders im Bereich des Farbensehens), Übelkeit und Erbrechen, bei älteren Menschen auch Verwirrtheit und Halluzinationen.

Wechselwirkungen: Alle Medikamente, die den Kaliumspiegel verringern, verstärken die Wirkung von Digitalis. Das sind insbesondere Diuretika (außer den kaliumsparenden), Abführmittel, Glukokortikosteroide und Insulin. Verapamil und Nifedipin erhöhen die Plasmaspiegel von Digitalis. Hyperkalziämie (durch Alfacalcidol) erhöht das Risiko von Herzrhythmusstörungen. Verstärkte Bradykardie in Kombination mit Betablockern.

Besonderheit: Digitalis muss exakt dosiert werden, weil es nur eine geringe therapeutische Breite hat (→ 2.1.5). Neben regelmäßigen Plasmaspiegelkontrollen müssen die Patienten sorgfältig auf Hinweise für eine Überdosierung (siehe Nebenwirkungen) beobachtet werden.