Die beiden häufigsten Ursachen sind der nicht oder nur ungenügend behandelte Bluthochdruck und die koronare Herzkrankheit, die zum Infarkt und damit Untergang von Herzmuskelgewebe geführt hat. Weitere Ursachen sind Herzmuskelentzündungen, Herzfehler und Herzrhythmusstörungen.

Herzinsuffizienz kann das linke Herz (Körperkreislauf), das rechte Herz (Lungenkreislauf) oder beide Teile (Globalinsuffizienz) betreffen. Ferner kann die systolische (ungenügende Kontraktionskraft) oder die diastolische (zu langsame Entspannung und daher ungenügende Kammerfüllung) Funktion beeinträchtigt sein. Beim akuten Herzinfarkt oder bei einer Lungenembolie tritt die Herzinsuffizienz akut ein, die chronische Form entwickelt sich langsam, z. B. nach jahrelang bestehendem Hochdruck.

Herzinsuffizienz wird in vier Schweregrade eingeteilt (Schema der New York Heart Association, NYHA):

  1. Keine körperliche Einschränkung. Alltägliche körperliche Belastung verursacht keine unangemessene Erschöpfung oder andere Symptome.
  2. Leichte Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Keine Beschwerden in Ruhe. Stärkere körperliche Belastung ruft Erschöpfung und andere Symptome hervor.
  3. Höhergradige Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei gewohnter Tätigkeit. Keine Beschwerden in Ruhe. Geringe körperliche Belastung löst Erschöpfung und andere Symptome aus.
  4. Herzerkrankung mit Beschwerden bei allen körperlichen Aktivitäten und in Ruhe. Bettlägerigkeit.

Die Häufigkeit der Herzinsuffizienz steigt mit dem Alter rasch an. Etwa 10 % der Menschen über 80 Jahre sind betroffen. Herzinsuffizienz ist eine schwere Erkrankung. Im Stadium IV kann die Sterblichkeit innerhalb eines Jahres bis zu 50 % betragen. Dies ist vergleichbar mit einer fortgeschrittenen Tumorerkrankung.