Ursache der Angina-Pectoris-Schmerzen ist ein Missverhältnis von Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf. Um es zu beheben, muss die Blutversorgung verbessert und/oder das Herz entlastet werden.

Glyceroltrinitrat, Isosorbiddinitrat (ISDN)

Bei einer durch Arteriosklerose verursachten Engstelle gelingt es mit Medikamenten nicht, die Blutversorgung kurzfristig zu steigern. Der Sauerstoffbedarf des Herzens lässt sich jedoch durch Notfallmedikamente rasch senken. Mittel der Wahl dafür ist Glyceroltrinitrat (GTN, Nitroglycerin) in Form eines Sprays. Gylceroltrinitrat führt rasch zu einer starken Gefäßerweiterung und entlastet dadurch das Herz. Ein Angina-Pectoris-Anfall kann dadurch oft innerhalb weniger Minuten beendet werden.

Auch mit Isosorbiddinitrat (ISDN) lässt sich eine Angina Pectoris beenden, allerdings spürbar langsamer als mit Glyceroltrinitratspray.

Anwendung: Das Spray wird bei Bedarf in den Mund unter die Zunge (sublingual) gesprüht, und zwar ein Sprühstoß alle 30 Sekunden. Behälter vorher nicht schütteln. ISDN: 1 Tablette (keine Retardkapsel!) unter die Zunge oder in die Wangentasche legen, bis sie zergangen ist. Man kann sie auch zerkauen und anschließend im Mund behalten.

Nebenwirkungen/Kontraindikationen: Die starke Gefäßerweiterung kann mit Kopfschmerzen, Blutdruckabfall, Schwindel, Übelkeit, Schwächegefühl, Gesichtsrötung (Flush) und Wärmegefühl einhergehen. Bei Kreislaufversagen und starker Hypotonie (unter 90 mmHg systolisch) dürfen keine Nitrate gegeben werden.

Wichtig

Patienten, die Sildenafil („Viagra“) oder andere Phosphodiesterasehemmer gegen Potenzprobleme nehmen, dürfen keinesfalls Nitropräparate anwenden, weil es zu einem lebensbedrohlichen Blutdruckabfall kommen kann.