Asthma bronchiale und chronisch-obstruktive Lungenkrankheit (COPD) sind zwei eigenständige Erkrankungen mit unterschiedlichen Ursachen. Sie weisen jedoch zwei wesentliche gemeinsame Merkmale auf: eine Obstruktion (Einengung) der innerhalb des Brustkorbs gelegenen Atemwege und eine Entzündungsreaktion in den Bronchien. Die symptomatische Behandlung hat daher die Ziele, die Atemwege zu erweitern und Entzündungsreaktionen einzudämmen. Wegen dieser Überschneidungen werden beide Erkrankungen im gleichen Kapitel beschrieben.

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen Asthma und COPD ist die Beeinflussbarkeit der Obstruktion durch Bronchodilatatoren, d. h. Medikamente, die eine Erweiterung der Bronchien bewirken. Untersucht wird das in einem Bronchodilatationstest. Dazuinhaliert der Patient ein kurzwirksames Beta-2-Sympathomimetikum (→ 12.2.2.3). Bei COPD lässt die Obstruktion nicht oder nur geringfügig nach, d. h. sie ist weitgehend irreversibel. Charakteristisch für Asthma ist dagegen eine deutliche Erweiterung der Atemwege in diesem Test, d. h. die Obstruktion ist zumindest teilweise reversibel.

Asthma und COPD lassen sich durch Atemtests und andere Untersuchungen nicht bei allen Patienten eindeutig voneinander abgrenzen, d. h. es gibt Mischformen. Diese werden als „Astma-COPD Overlap Syndrom“ (ACOS, Überlappung von Asthma und COPD) bezeichnet. Da Patienten aber nur in eines der beiden Disease-Management-Programme (DMPs) eingeschrieben werden können, müssen Mischformen entweder als Asthma oder als COPD eingeordnet werden, je nachdem, welche Symptome überwiegen.