Sowohl bei Asthma bronchiale als auch bei COPD können sich die Symptome plötzlich verschlimmern. Dies wird als akute Exazerbation bezeichnet. Bevorzugt treten Exazerbationen in der kalten Jahreszeit auf. Ursachen können u. a. virale und bakterielle Infektionen sowie Luftverunreinigung (Smog) sein. Oft kündigen sich Exazerbationen durch eine Verschlechterung der Lungenfunktionswerte an, bevor der Patient die Verschlimmerung wahrnimmt. Wenn man jetzt schon die Behandlung intensiviert, lässt sich das Ausmaß der Exazerbation möglicherweise verringern.

Als Methode, um eine Erhöhung des Atemwegswiderstands früh zu erkennen, eignet sich für Patienten, die ein strukturiertes Schulungsprogramm absolviert haben, die ein- oder mehrmals täglich Messung des Peak-Flows, d. h. des maximal möglichen Atemstroms. Die Patienten benutzen dazu ein einfaches Gerät, ein Peak-Flow-Meter. Die Werte werden in ein Tagebuch eingetragen (Abb. 12.1.2.1). An den Ampelfarben lässt sich ablesen, ob alles o. k. ist (grün), Grund zur Vorsicht besteht (gelb) oder eine gefährliche Verschlimmerung eingetreten ist (rot). Ein vom Arzt erstellter Selbstmanagementplan ermöglicht den Patienten, die Medikation selbst anzupassen.

Peak-Flow-Tagebuch
Abbildung 12.1.2.1: Mehrmals tägliche Peak-Flow-Messung eines Patienten mit Asthma bronchiale. Die Verschlechterung der Werte (Donnerstag) ging mit einer Erkältung einher.