Diese Medikamente werden regelmäßig angewendet: langwirksame Anticholinergika (siehe unten),langwirksame Beta-2-Sympathomimetika (→ 12.2.2.2) oder eine Kombination aus beiden. Inhalative Glukokortikosteroide (→ 12.2.2.2) kommen nur bei schwerer COPD zum Einsatz, wenn pro Jahr mindestens 2 akute Exazerbationen auftreten oder zusätzlich Zeichen für ein Asthma bronchiale bestehen. Wenn Husten und Auswurf im Vordergrund stehen, kann bei schwerer COPD Roflumilast angewendet werden. Verzögert wirksames Theophyllin wird nur eingesetzt, wenn langwirksame Bronchodilatatoren und inhalative Glukokortikosteroide nicht ausreichend wirksam sind.

Langwirksame Anticholinergika

Während Anticholinergika bei Asthma bronchiale die Bronchien weniger stark erweitern als Beta-2-Sympathomimetika, sind sie bei COPD genauso gut wirksam.

Derzeit gibt es 4 langwirksame inhalative Anticholinergika: Aclidiniumbromid, Glycopyrroniumbromid, Tiotropiumbromid und Umeclidiniumbromid. Aclidiniumbromid wird 2-mal täglich inhaliert, die 3 anderen 1-mal täglich möglichst immer zur selben Tageszeit. Häufigste Nebenwirkung ist Mundtrockenheit (kann auf Dauer Karies begünstigen).

Besonderheit: Tiotropiumbromid ist nicht nur in einem Pulverinhalator verfügbar, sondern auch in einem Düsenvernebler (→ 4.5.2/4.5.3). Bei Anwendung des Düsenverneblers ist besonders darauf zu achten, dass der Wirkstoff nicht ins Auge gelangt (u. a. spontanes Engwinkelglaukom, Blutstauungen in der Bindehaut oder Hornhautödem möglich).

Langwirksame Beta-2-Sympathomimetika (LABA)

Bei COPD kommen Indacaterol, Olodaterol und Vilanterol zum Einsatz. Vilanterol liegt zur Anwendung bei COPD nur in fixer Kombination mit dem langwirksamen Anticholinergikum Umeclidiniumbromid vor. Weitere Details zur Anwendung von LABA sind in 12.2.2.2, beschrieben.

Inhalative Glukokortikosteroide (ICS)

Anders als bei Asthma bronchiale werden ICS bei COPD nur in besonderen Fällen als Basistherapie eingesetzt: bei schwerer und sehr schwerer COPD, wenn innerhalb eines Jahres mindestens 2 Exazerbationen auftreten oder wenn Zeichen eines Asthma bronchiale bestehen. Weitere Details zur Anwendung von ICS sind in 12.2.2.2, beschrieben.

Roflumilast

Roflumilast ist ein entzündungshemmender Wirkstoff, der das Enzym Phosphodiesterase(PDE)-4 blockeiert. Als Folge davon werden bestimmte Entzündungsbotenstoffe vermindert ausgeschüttet. Angewendet wird Roflumilast nur bei Patienten mit schwerer und sehr schwerer COPD, wenn die Symptome Husten und Auswurf im Vordergrund stehen. Seine Wirkung tritt erst nach Tagen bis Wochen ein.

Anwendung/Besonderheiten: Roflumilast wird 1-mal täglich eingenommen. Zu den Nebenwirkungen gehören Gewichtsverlust, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Durchfall. Wechselwirkungen sind u. a. mit Substanzen wie Erythromycin und Itraconazol sowie Fluvoxamin (Wirkungsverstärkung) und Rifampicin (Abschwächung der Wirkung) möglich.

Theophyllin

Langwirksames (retardiertes) Theophyllin (Details siehe 12.2.2.2) wird als Basismedikament bei COPD nur angewendet, wenn langwirksame Bronchodilatatoren und in besonderen Fällen ICS nicht ausreichend wirksam sind.