Einziger Vertreter dieser Gruppe ist Metformin. Es ist Mittel der ersten Wahl, u. a. weil es die Sterblichkeit deutlich senkt.

Eigenschaften: Metformin verringert die Glukoseproduktion in der Leber, indem es die Glukoneogenese (Neubildung von Glukose) und die Glykogenolyse (Spaltung von Glykogen zu Glukose) hemmt. Außerdem verbessert es die Glukoseverwertung in den Geweben. Da Metformin den Appetit leicht dämpft, erleichtert es die Gewichtsabnahme.

Nebenwirkungen: Am häufigsten sind Störungen im Magen-Darm-Trakt. In sehr hohen Konzentrationen (als Folge von Überdosierung oder ungenügender Ausscheidung über die Nieren) kann es zur lebensbedrohlichen Milchsäureüberladung (Laktazidose) kommen. Metformin alleine ruft keine Unterzuckerungen hervor.

Kontraindikationen: Vorsicht bei Erkrankungen, die zu einem Sauerstoffmangel im Gewebe führen können (Dehydratation, dekompensierte Herzinsuffizienz, schwere Atemstörungen) und damit das Risiko einer Laktazidose erhöhen. Unterhalb einer Kreatinin-Clearance von 45 mg/min/1,73m² (früher: 60 ml/min/1,73m²) ist Metformin kontraindiziert. Auch Schwangerschaft und Stillzeit sind Kontraindikationen.

Dosierung: Die Anfangsdosis beträgt 2- bis 3-mal täglich 500 mg. Nach 10 bis 15 Tagen langsam steigern, bis das Blutzuckerziel erreicht ist. Maximaldosis: 3 g/Tag.

Wechselwirkungen: Zu Beginn einer blutdrucksenkenden Therapie sowie einer Behandlung mit Diuretika oder NSAR kann sich die Nierenfunktion verschlechtern. Daher sollte Metformin vorübergehend abgesetzt werden, um das Risiko einer Laktazidose zu verringern.

Besonderheiten: Die Nierenfunktion ist alle 3 bis 6 Monate zu überwachen. Vor Untersuchungen mit jodhaltigen Kontrastmitteln muss Metformin für 48 Stunden abgesetzt werden und darf erst wieder nach Kontrolle der Nierenfunktion eingenommen werden.