Je nach Häufigkeit der Insulininjektionen und Blutzuckermessungen sowie nach dem Diabetestyp, bei dem sie angewendet werden, unterscheidet man 5 Formen.

Die folgenden 3 werden sowohl bei Typ-1- als auch bei Typ-2-Diabetes angewendet:

  • Konventionelle Insulintherapie (CT): Hier wird zweimal täglich (30 Minuten vor dem Frühstück und dem Abendessen) eine festgelegte Menge eines Mischinsulins injiziert. Die Morgendosis ist höher als die Abenddosis (Verhältnis meist von 3:2 bis 2:1). Die Patienten müssen sich streng an die Zeitpunkte für Injektionen und Mahlzeiten halten und Zwischenmahlzeiten zuführen.
  • Intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT): Diese wird auch als Basis-Bolus-Therapie bezeichnet. Prinzip ist, dass 1- oder 2-mal am Tag ein Verzögerungsinsulin injiziert wird, das etwa die Hälfte der Tagesdosis abdeckt. Zusätzlich spritzt sich der Patient zu jeder Mahlzeit ein rasch wirksames Insulin. Die Patienten errechnen die Dosis des rasch wirksamen Insulins u. a. anhand des mehrfach täglich selbst gemessenen Blutzuckers, der körperlichen Aktivität und der Art der Mahlzeit. Diese Form der Insulintherapie kommt den physiologischen Abläufen wesentlich näher als die konventionelle Insulintherapie.
  • Insulinpumpentherapie: Die Pumpe gibt gleichmäßig über den Tag Insulin ab. Zu den Mahlzeiten ruft der Patient eine zusätzliche Dosis ab, die sich u. a. am mehrfach täglich selbst gemessenen Blutzucker und an der Art der Mahlzeit orientiert. Bei Typ-2-Diabetes kommen Insulinpumpen nur sehr selten zum Einsatz.

Nur für Patienten mit Typ-2-Diabetes sind die folgenden 2 Formen geeignet:

  • Basal unterstützte orale Therapie (BOT): Diese Behandlung wird oft genutzt, wenn die Wirksamkeit der oralen Therapie nachlässt und alleine nicht mehr ausreicht. Die Patienten behalten die orale Therapie bei und spritzen sich zur Nacht („Bedtime-Insulintherapie“) ein NPH-Insulin, dessen Wirkung bis zum Morgen anhält. Blutzuckerselbstmessungen sind im Allgemeinen nicht nötig.
  • Supplementäre (unterstützende) Insulintherapie (SIT): Die Patienten spritzen zu den Mahlzeiten ein rasch wirksames Insulin.