Die Zahl der Menschen mit Diabetes in Deutschland wird auf etwa 6 Millionen geschätzt (Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2011). Etwa 300.000 davon haben Typ-1-Diabetes, darunter rund 30.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Typ-1-Diabetes ist eine absolute Insulinmangelkrankheit. Ursache ist meistens eine Zerstörung der Inselzellen der Bauchspeicheldrüse durch Autoimmunprozesse. Um den Insulinmangel auszugleichen, müssen die Patienten zeitlebens mehrmals täglich Insulin spritzen oder eine Insulinpumpe tragen.

Typ-2-Diabetes dagegen ist eine Erkrankung, die durch das Zusammenwirken von genetischer Disposition, Bewegungsmangel und Übergewicht entsteht. Sie ist längst keine Alterserkrankung mehr (Typ-2-Diabetes wurde lange Zeit als „Altersdiabetes“ bezeichnet). Die Zahl der Jugendlichen, bei denen dieser Diabetestyp festgestellt wird, steigt sprunghaft. Sie sind fast ausnahmslos stark übergewichtig.

Am Beginn von Typ-2-Diabetes liegt meistens kein Mangel, sondern ein Überschuss an Insulin vor. Der Grund dafür ist, dass insbesondere Muskeln und die Leber vermindert auf Insulin ansprechen (Insulinresistenz) und der Körper versucht, dies durch vermehrte Insulinproduktion auszugleichen. Daher kommt in dieser Phase der Erkrankung in der Regel kein Insulin zum Einsatz. Ein Insulinmangel, der mit Insulin behandelt werden muss, entsteht erst viel später, wenn die Inselzellen erschöpft sind.