Mittel der Wahl, um die Magensäureproduktion zu dämpfen, sind die Protonenpumpenhemmer, deren Namen alle auf -prazol enden: Esomeprazol, Lansoprazol, Omeprazol, Pantoprazol und Rabeprazol. Protonenpumpenhemmer werden auch als Protenenpumpeninhibitoren (PPI) bezeichnet.

Eigenschaften: PPIs hemmen das Enzym, das für die Produktion von Säure im Magen verantwortlich ist. Da sie das Enzym dauerhaft ausschalten, hält ihre Wirkung so lange an, bis der Magen neues Enzym gebildet hat, d. h. 2 bis 3 Tage. Die Unterschiede zwischen den einzelnen PPIs sind gering, allerdings unterscheiden sich die Dosierungen. Wichtig: PPI-Tabletten bzw. Mikropellets in Kapseln haben einen magensaftresistenten Überzug und dürfen daher nicht geteilt werden. PPIs werden erst im Dünndarm resorbiert, bevor sie auf dem Blutweg an die Zellen der Magenwand gelangen.

Anwendung: In den meisten Fällen genügt die einmal tägliche Einnahme 1 Stunde vor einer Mahlzeit, meistens vor dem Frühstück.

Nebenwirkungen/Kontraindikationen: Durchfall, Übelkeit, Völlegefühl, Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Hautreaktionen (Exanthem, Juckreiz). Bei längerer Anwendung ist Vitamin-B₁₂-Mangel möglich, der ausgeglichen werden muss. Auch eine Zunahme des Osteoporoserisikos wird diskutiert. Hinsichtlich Vitamin-B₁₂-Mangel und Osteoporoserisiko können H₂-Antagonisten (insbesondere Ranitidin, siehe unten), günstiger sein.

Vorsicht bei schwerer Leberfunktionsstörung (niedrigere Dosierung). In der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation, nicht in der Stillzeit anwenden.

Wechselwirkungen: Die Resorption von Medikamenten, die vom pH-Wert des Magens abhängt, kann verringert werden. Das gilt u. a. für Azol-Antimykotika sowie für einige HIV-Medikamente (u. a. Proteasehemmer). Esomeprazol und Omeprazol können die Aktivierung von Clopidogrel abschwächen. Omeprazol und Lansoprazol können den Abbau von Tacrolimus hemmen und dessen Toxizität erhöhen (Plasmaspiegel kontrollieren).

Besonderheit: Wurde eine Besiedlung der Magenschleimhaut mit Helicobacter pylori als Ursache einer Ulkuserkrankung nachgewiesen, wird der Erreger mit einer Eradikationstherapie („Ausrottung“) bekämpft. Dazu werden meistens 2 Antibiotika kombiniert. Zusätzlich wird zweimal täglich (1 Stunde vor dem Frühstück und 1 Stunde vor dem Abendessen) ein PPI eingenommen.

Hinweis: Medikamente, die Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre begünstigen (insbesondere NSAR und Glukokortikosteroide), werden zum Magenschutz oft zusammen mit einem PPI verordnet.