Von dem Pharmakologen Gustav Kuschinsky (1904–1992) stammt der Satz: „Ein Arzneimittel, von dem behauptet wird, dass es keine Nebenwirkungen habe, steht im dringenden Verdacht, auch keine Hauptwirkung zu haben.“ Das heißt im Umkehrschluss: Wenn ein Medikament wirksam ist, hat es sehr wahrscheinlich auch Nebenwirkungen.

Ob eine bestimmte Nebenwirkung für den Patienten akzeptabel ist, hängt vom Nutzen-Risiko-Verhältnis (←) ab. Ein lebensrettendes Medikament (= hoher Nutzen) darf durchaus mit belastenden Nebenwirkungen einhergehen, während ein Wirkstoff gegen Bagatellbeschwerden (= geringer Nutzen) abzulehnen ist, wenn er gefährliche Komplikationen hervorrufen kann, selbst wenn diese nur sehr selten auftreten.

Damit die Patienten Nutzen und Risiko abwägen können, müssen sie ausführlich und vor allem verständlich über Chancen und mögliche Gefahren einer Behandlung informiert werden.