Ältere Menschen reagieren auf viele Psychopharmaka empfindlicher als jüngere. Ferner sind Verwirrung, Erregung und paradoxe (z. B. Erregung statt Beruhigung) Wirkungen möglich. Nebenwirkungen, die die motorische Geschicklichkeit mindern oder die Kreislaufregulation beeinträchtigen, erhöhen das Risiko von Stürzen und damit von Schenkelhalsfrakturen. Trizyklische Antidepressiva und Neuroleptika können insbesondere bei Herzerkrankungen das Risiko für gefährliche Herzrhythmusstörungen erhöhen.

Die Ausscheidung einiger Psychopharmaka ist im höheren Alter zum Teil erheblich verlangsamt. So hat Diazepam (→ 14.3) im mittleren Lebensalter eine Eliminationshalbwertszeit von rund 30 Stunden, im höheren Alter steigt sie auf bis zu 80 Stunden.